[22/24] HOT (Humanitarian OpenStreetMap Team)

von Matthias Eilers

con4gis Tipps, Tricks und Türchen 22 von 24

An den Türchen-Tagen vor Weihnachten öffnen wir für Euch immer am späten Nachmittag ein neues Tor in das con4gis Universum. Heute stellen wir Euch das Humanitarian OpenStreetMap Team (kurz: HOT) vor.

Die OpenStreetMap-Datenbank ist seit vielen Jahren, insbesondere in Wohlstandsregionen wie Mitteleuropa sehr gut gepflegt und in der Summe oftmals aktueller als viele kommerzielle bzw. kommunale Dienste. Die daraus resultierenden Kartensysteme bieten einen riesigen Mehrwert für jede Person die sich an einem fremden Ort orientieren möchte. Jeder von uns, der sich noch vor zwei Jahrzehnten mit einem Straßenatlas durchfragen musste weiß wie wertvoll diese Weiterentwicklung ist. Insbesondere dann, wenn man es eilig hat.

Eilig ist es insbesondere im Krisenfall. Wertvolle Zeit verstreicht wenn Einsatzkräfte die Einsatzstelle nicht finden, wenn der Weg für eine Flucht nicht klar ist oder der Weg zu Unterkunft und Nahrung.

Viele Regionen dieser Erde waren und sind kartographisch nicht auf dem neuesten Stand. Zum Einen weil das Interesse der Kartenhersteller fehlt oder weil der Zugang zur Technik ggf. nicht ermöglicht wird. Humanitäre Katastrophen wie Krieg, Krankheiten oder Erdbeben passieren überall und zu jeder Zeit. Hilfskräfte kommen oft von außerhalb und müssen sich orientieren. Gerade dann sind Aktive wie das Humanitäre OpenStreetMap Team wertvoll. Auch die, die sich im entsprechenden Gebiet gar nicht auskennen. Warum?

Die Unterstützer vor Ort müssen Straßen finden, Siedlungen finden, öffentliche Gebäude, Knotenpunkte u.v.m. Doch oftmals ist die Karte der Region so gut wie leer. Um sie mit dem Wesentlichen zu füllen reichen sehr oft Satellitenbilder, die in Windeseile in filterbare OpenStreetMap-Daten übernommen werden müssen. Dazu spielt es keine Rolle, ob ich mich vor Ort befinde oder ein neues Kinderzimmerprojekt in Mitteleuropa starte, damit innerhalb weniger Stunden die Navigation im Krisengebiet möglich wird. Um so mehr Menschen dabei helfen, um so mehr wertvolle Zeit kann für das Wesentliche vor Ort genutzt werden.

HOT ist aber mehr als ein besonders engagierter Teil der OpenStreetMap Community. Die gesetzten Ziele des Teams beinhalten auch aktive Unterstützung vor Ort.

HOT Themen sind:

  • Reduzierung des Katastrophenrisikos
  • Gleichstellung der Geschlechter
  • Umwelt
  • Saubere Energie
  • Verkehrsmittel
  • Nachhaltige Städte
  • Öffentliche Gesundheit
  • Wasser und Abwasser
  • Beseitigung der Armut
  • Flüchtlingsströme
  • Katastrophenschutz

Zusammengefasst: "HOT ist ein internationales Team, das sich der Humanitären Hilfe verschrieben hat und die Entwicklung der Gemeinschaft durch offenes Mapping fördert."

Eine tolle Sache. Selbstverständlich könnt Ihr die so gewonnenen OpenStreetMap-Daten auch in eigenen con4gis Kartenprojekten darstellen und vielleicht könnt Ihr Euch selbst für das Team engagieren oder sogar Teil davon werden.

Wer sich tiefgreifend informieren möchte ist auf der Projektwebsite gut aufgehoben. Selbstverständlich gibt es auch zahlreiche Infos im OpenStreetMap-Wiki.

Zurück